23.05.

23.05.
clubveranstaltung konzert

Konzert

FSK

Fr, 23.5., ab 21:00 Uhr, Hauptraum


”Freiwillige Selbstkontrolle”


Freiwillige Selbstkontrolle ist das 12. Album der Freiwilligen Selbstkontrolle.
Wenn ein Bandname noch nach 27 Jahren zum Plattentitel taugt ohne nostalgische Assoziationen zu wecken, kann nicht so viel schief gegangen sein auf der langen Wegstrecke.
Selbstkontrolle ist so was wie ein Leitmotiv der Band. Und zwar im Sinne von: Authentizistisches Künstlersubjekt Fuck off. FSK Stücke sind vertonter V-Effekt. Mitfühlen und Einfühlen in eine privatistische Sängerwelt gibt´s anderswo. Hier gibt es ihn nicht mal, den Sänger. In gerechter Aufteilung der Songs spielen nahezu alle BandmitgliederInnen die Rolle – SängerIn.
Die Songs handeln z.B. von der dominikanischen B-Movie Schauspielerin und Schwulenikone Maria Montez, von dem Proto-Discosänger Sylvester, der mit seinem Satz „You make me feel mighty real“ als erster die Idee von Identität als performativem Akt in einem Song formulierte, von den verschiedenen Vogueingklans im New Yorker Schwulenunderground und von dem Problem des Warhol Superstars Candy Darling, die nach ihrer Geschlechtsumwandlung feststellt, dass ihr sexuelles Begehren nicht auf Männer ausgerichtet ist.
Nach den, grob zusammengefasst, drei bisherigen Werkphasen, -Der Hilsberg New Wave/Post Wave Phase, der Jodel-Polkaphase mit David Lowery als temporärem Bandmitglied und der fast textlosen, trackorientierten Disko B Phase- schlagen FSK mit dieser Platte das nächste Kapitel ihrer Geschichte auf. Formal wieder song- und textorientierter, ist ein Aspekt ihrer gegenwärtigen Untersuchungen das Übersetzen digital geschraubter Beats des zeitgenössischen R&B (Missy Elliott, Neptunes) in ihren handgespielten Bandkontext. Die Basis-Beats von Carl Oesterhelt verzahnen sich mit Meineckes manuell gehämmerten Drum-Padsounds zu einem komplexen Rhythmusgebilde, das die Welt so noch nicht gehört hat. Darunter liegt der schwere, mit scharfem Blick für das Notwendige gespielte Bass Michaela Meliáns, drüber das wahnwitzige Gerassel dysfunktionaler Presetsounds aus Justin Hoffmanns Yamaha DX 7 Synthesizer und Wilfried Petzis Gitarren, die in Sachen Glamrock, Bossanovagezupfe, Krautrockgewaber und wagnerischen Moped-Hardrockakkorden keine Wünsche offen lassen. Desweiteren wimmelt es in den kraftvollen, transparenten Arrangements nur so von kleinen soundmässigen Bonbons. Eine schläfrige Blaskapelle, ein Mafiosi-Mandolinenorchester, eine politische Klavierstelle, ein Autorennen vertont von einer Gitarre und einem Synthesizer usw. aber wem erzähle ich das, hören sie selbst.

Produktion und Aufnahme:
Ted Gaier (Die Goldenen Zitronen, 3 Normal Beatles u.a.) und Mense Reents (Die Goldenen Zitronen, Egoexpress u.a.) gemeinsam mit F.S.K. im neuen Art Blakey Studio in Hamburg.


Die Band F.S.K. (Freiwillige Selbstkontrolle, ursprünglich nach der Wiesbadener Selbstzensuranstalt benannt) wird 1980 von vier Mitgliedern des Untergrundmagazins „Mode & Verzweiflung“ in München gegründet:
Justin Hoffmann - Musiker, Kunsthistoriker, Kurator (Gitarre, Keyboard, Klavier, Gesang u.a.), Thomas Meinecke - Musiker, Schriftsteller, Radio-DJ (Gitarre, Lap-Steel-Gitarre, Kornett, Drum Pads, Gesang u.a.), Michaela Melián - Musikerin, Bildende Künstlerin (Baß, Cello, Gesang u.a.), Wilfried Petzi - Musiker, Fotograf (Gitarre, Mandoline, Posaune, Gesang u.a.). Alle noch immer an Bord; 1991 stößt der Musiker und Komponist Carl Oesterhelt als fester Schlagzeuger zur Band.
 
Die frühen Schallplatten (zwei EP's, „Freiwillige Selbstkontrolle“ 1980, und „Teilnehmende Beobachtung“ 1981; erste LP „Stürmer“ 1981, die im selben Jahr die Independent Charts von San Francisco erobert; EP „Magic Moments“ 1982; wie alle kontinentalen Veröffentlichungen zwischen 1980 und 1989 auf Alfred Hilsbergs Hamburger ZickZack Label erschienen, plus verschiedene Compilation-Beiträge für ZickZack und andere Labels) bringen F.S.K. den Ruf eines (so Diedrich Diederichsen in „Sounds“) für die deutsche Intelligenz musizierenden Intellektuellen-Ensembles ein.
 
Nachdem sich die Mitglieder, die in einem amerikanisierten Land aufgewachsen waren, anfänglich ganz der elektrifizierten Weiterentwicklung dialektischer deutscher Liedtradition (Eisler usw.) verschrieben haben, konzentrieren sie sich schon bald darauf, musikalische Strukturen des deutsch-amerikanischen Erbes herauszuarbeiten. Es gilt, Wurzeln zu suchen, um sie zu kappen, um trügerische Identitäten zu zerstäuben, am tradierten Material vermeintlich Authentisches popistisch zu dekonstruieren. Die ersten beiden LP's, die diese Technik reflektieren, werden 1983 („Ca C'est Le Blues“) und 1984 („Goes Underground“) aufgenommen.
 
1985 wird die Gruppe von John Peel zu ihrer ersten BBC Session nach London eingeladen, die im selben Jahr als EP unter dem Titel „Last Orders“ erscheint. Die zweite Peel Session findet genau ein Jahr später in London statt; die dabei eingespielte Version des GI-Songs „I Wish I Could 'Sprechen Sie Deutsch'“ wird von den Hörern der John Peel Show als einziger nicht auf Tonträger veröffentlichter Titel in die 1986er „Festive Fifty“ gewählt. Auch 1987 werden F.S.K. wieder zur John Peel Session gebeten; dieses Jahr spielten sie ihre Versionen von vier Beatles-Liedern ein. Das Label Red Rhino aus York nimmt die Band unter Vertrag und veröffentlicht als erstes eine Zusammenstellung mit ZickZack- und BBC-Einspielungen aus den Jahren 1983 bis 1985 unter dem Titel „Continental Breakfast“ (mit Liner Notes von Peel) auf seinem Ediesta-Sublabel, gefolgt von der in Leeds im befreundeten Mekons-Umfeld produzierten EP „American Sector“. In diesen Jahren spielen F.S.K. häufig live in England. Ihre Platten werden im „New Musical Express“ und „Melody Maker“ mit Höchstwertungen beurteilt. Musiker, die später Bands wie Stereolab oder die Stereo MC’s gründen werden, halten sich in ihrem Umkreis auf. Auf einer „ICA Rock Week“ in London bestreiten die frisch gegründeten Pet Shop Boys das Vorprogramm von F.S.K..
 
Frisch aus England zurück, begibt sich F.S.K. im Sommer 1987 in ein Hamburger Studio, wo die LP „In Dixieland“ von Detlef Diederichsen produziert wird (und sowohl in der BRD als auch im UK veröffentlicht wird). Obwohl das Werk wiederum weitgehend im Idiom elektrifiziert-gebrochener, zeitgenössischer transatlantischer Folklore gehalten ist, wurde auf jegliches covern verzichtet und lediglich eigenes Material eingespielt. Die CD-Version enthält als Bonus die 1982er „Magic Moments“ EP. Im Anschluß an eine ihrer regelmäßigen Touren durch die Bundesrepublik Deutschland setzen F.S.K. im April 1988 wieder nach England über, um dort, im Auftrag John Peels, mit zentraleuropäischen Jodel-Klängen ihre vierte BBC-Session zu bestreiten, wodurch F.S.K. zur nicht-britischen Gruppe mit den meisten Sessions in der über zwanzigjährigen Geschichte der John Peel Sessions avancieren. Außerdem nehmen sie in Londons Falconer Studios die Single „Budweiser Polka“ / „Cannonball Yodel“ auf, die zwei Jahre später auf dem Münchner Label Sub-Up erscheint.
 
Die fünfte reguläre F.S.K.-LP, „Original Gasman Band“, wird im Januar 1989 wiederum in Hamburg und in eigener Produktions-Regie aufgenommen. Sie ist ganz der eklektizistischen Weiterentwicklung radikaler euro-amerikanischer Folklore verschrieben. Die LP erscheint im Sommer 1989, die gleichzeitig veröffentlichte CD-Version ist durch eine F.S.K.-Interpretation von „The Saints“ und die 1987er „American Sector“ EP erweitert. Im Sommer 1989 bringt das englische Strange Fruit Label, das sich ausschließlich auf Plattenveröffentlichungen von BBC Sessions spezialisiert hat, eine „Double Peel Sessions“ CD/EP von F.S.K. heraus, auf der die F.S.K.-BBC-Sessions von 1986 und 1987 dokumentiert sind.
 
Im November und Dezember 1990 nehmen F.S.K., eingeladen und produziert von David Lowery (Camper Van Beethoven, heute Cracker) in Richmond, Virginia, USA, ein völlig neuartiges, transatlantisches Album auf, das in Deutschland im April 1991 bei Sub-Up Records (bis 2004 der europäische Heimathafen F.S.K.´s) sowohl auf Vinyl als auch als CD erscheint (was auch für alle folgenden deutschen Veröffentlichungen bis heute gilt). Neben Lowery, Gitarre, Gesang und gelegentliche Arrangements, der sich als assoziiertes F.S.K.-Mitglied versteht und auch eigene Songs beisteuert, sowie dem damals gleichfalls in die Band integrierten ersten F.S.K.-Schlagzeuger Carson Huggins, wirken bei den Richmond-F.S.K.-Sessions die Beatnik-Folk-Legende Michael Hurley, der spätere Sparklehorse-Singer/Songwriter Mark Linkous (Banjo und Vocals) und viele weitere amerikanische Freunde mit. Erstes transatlantisches F.S.K.-Konzert in Richmonds Famous Frank’s Club.
 
Im Mai und Juni 1991 folgt eine lange, sehr erfolgreiche German-American-Septet-Tour (mit David Lowery, Carson Huggins und Johnny Hickman in F.S.K.) durch Deutschland und Österreich. Alexander Kluge lädt die Formation in seine TV Show ein. Im Herbst 1991 stößt Carl Oesterhelt als fester Schlagzeuger von den Merricks zu F.S.K.. Die fünfte F.S.K. Peel Session wird in London produziert (mit vier Liedern aus der Geschichte der BRD und DDR).
 
1992: „Rolling Stone“-Mitbegründer Ed Ward bewertet das Richmond-Album als Nummer 1 seiner 1991er Charts in Memphis' „Rock'n'Roll Disc Magazine“. Im März 1992 drei Gigs als deutsch-amerikanisches Quintett/Sextett/Septett bei „South By Southwest“ (SXSW), Austin, Texas, plus eine weitere, vom dortigen Goethe Institut ausgerichtete Show in Houston, Texas. Enthusiastische Kritiken in US-Magazinen wie „Billboard“ und „Rolling Stone“. Einzelne Konzerte und kleinere europäische Tourneen von da an mehrheitlich in deutscher Quintett-Besetzung: Hoffmann-Meinecke-Melian-Oesterhelt-Petzi. Junge, zumeist Hamburger Bands (Motion, Die Braut Haut Ins Auge, später ganz besonders Goldene Zitronen bis Schwabinggrad Ballett, aber auch Fink, Merricks und Chicks on Speed) beginnen, F.S.K. Covers zu veröffentlichen, während erste Jodler auf Lowerys und Hickmans Cracker Debut-Album zu hören sind. Zur Zeit des Oktoberfests 1992 nehmen F.S.K. ihre sechste BBC Session auf („Dear John“), ausnahmsweise in München, für Peels von Berlin aus gesendetes „Euro Action“ Programm. Anschließend spielen sie, in Erweiterung durch den legendären Gitarristen Rainer Ptacek aus Tucson, Arizona, sowie Paul Watson und Carson Huggins aus Richmond, live auf dem „Steirischen Herbst“ in Graz (dokumentiert auf einer CD namens „The German-American Octet“ bei Return to Sender / Normal Records).
 
Anfang 1993 lädt das Prager Goethe Institut F.S.K. für eine Show im Bunkr Club ein, wodurch auch der texanisch-böhmisch gesungene „Shiner Song“ wieder an seine Quelle findet. Der australische Singer/Songwriter Robert Forster (The Go-Betweens) nennt F.S.K.'s Richmond-Aufnahmen als großen Einfluss auf sein zweites Solo-Album (und spielt in einem australischen Studio eine Cover-Version von F.S.K.'s „Freddy Fender's Sohn“ auf Deutsch ein; 1994 erschienen auf Beggars Banquet).
Im Mai 1993 fliegen die fünf deutschen F.S.K.-Mitglieder erneut nach Richmond, um ein weiteres exzentrisches Album mit ihren amerikanischen Freunden aufzunehmen, „The Sound Of Music“, das (mit hervorragenden Positionen in den 1993er Polls) in Europa auf Sub-Up und in den USA auf Flying Fish Records, Chicago, erscheint. Ausgelassene Live Shows in Richmond, Virginia; Washington, D.C. und Chapel Hill, North Carolina. Live Radio Shows mit F.S.K. auf WVGO, Richmond und WXYC, Chapel Hill. Im Dezember 1993 ein Konzert im militärisch bewachten rumänischen Staatsrundfunk, Bukarest. 1994 bringt ZickZack F.S.K.´s „Bei Alfred“ heraus, eine Doppel-CD-Compilation mit 44 F.S.K.-Aufnahmen aus den Jahren 1980 bis 1989.
 
Im Frühjahr 1995 hält sich die Band abermals in den USA auf, um mit David Lowery für ein weiteres Album ins Studio und anschließend als Headliner (vom Bill Graham Management organisiert, im Rock’n’Roll-Bus, mit David Lowery und Paul Watson in der Band) auf eine ausgedehnte USA-Tournee zu gehen. Ein deutsches „Arte“-Fernseh-Team filmt F.S.K. in Richmond, Athens, Atlanta und New York City für ein „Lost In Music“ TV Feature. „Rolling Stone“ interviewt F.S.K. in Atlanta. Pavement laden F.S.K. kurzfristig ein, mit ihnen in Charleston, South Carolina, aufzutreten. Weitere Konzerte in Chapel Hill, Cincinnati, Chicago, Detroit, Cleveland, Washington, D.C.. USA-weit ausgestrahlter F.S.K.-Auftritt in der Public Radio Show „Mountain Stage“, Charleston, West Virginia; abschließende Jam Session mit Typen wie Al Kooper. Große „Spex“-Würdigung zu 15 Jahren F.S.K.. Im Frühjahr 1996 erscheint die europäische Ausgabe der 1995er Richmond Sessions unter dem Titel „International“ bei Sub-Up, in den USA wird sie auf Catamount Records, Chicago, nachgereicht. Enthusiastische Reaktionen auf F.S.K.s neuartige, Kategorien wie Nation und Geschlecht überschreitende High Camp Manifestationen. Deborah Schamoni und Ted Gaier drehen einen Video Clip zu „Mark Twain in Heidelberg“.
 
Einige damals erklärte amerikanische F.S.K. Fans, die nie in der Band gespielt haben: Terry Adams und Joey Spampinato (NRBQ), Pavement, Will Oldham, Souled American, Howe Gelb (Giant Sand), Mark Rubin (Bad Livers), Mayo Thompson (The Red Crayola), Walter Salas-Humara (Silos, der F.S.K. allerdings einmal als Backing Band verpflichtete), Michael Stipe (REM), Roger Kunkel (Thin White Rope), Southern Culture On The Skids, Uncle Tupelo, Caitlin von Schmidt, Ben Vaughn, Michelle Shocked, Steve Wynn, Sonya Hunter, Dave Schramm, Michael Hall, Alejandro Escovedo, Jeb Loy Nichols und Madonnas Schwester Melanie Ciccone. Außerdem der enigmatische Musikjournalist Greil Marcus.
 
John Peel reist mit einem Team des britischen TV-Senders „Channel Four“ an und läßt sich einige Tage lang im Kreis von F.S.K. (bei ihnen zu Hause, unter voralpinem Himmel, im Proberaum) für die Produktion „Autobahn Blues“ filmen.
 
Das Jahr 1997 beginnt für F.S.K. mit der aufsehenerregenden Veröffentlichung der Vinyl-EP „4 Instrumentals“ auf Disko B, München, der Elektronik-Tochter des Sub-Up Labels, 1996 aufgenommen von Mario Thaler in Weilheims U-Phon Studio (der Keimzelle des Notwist-Universiums), uraufgeführt in Münchens sagenumwobenen Ultraschall Club. Zunehmende Berührungen und Kollaborationen mit der jungen Minimal-/Techno-/Elektronik-Szene in Deutschland. Erste Club DJ’s beginnen F.S.K.-Tonträger in ihre Kisten zu sortieren.
 
1998 erhalten F.S.K. ein eigenes Kapitel in Richie Unterbergers in San Francisco erschienenem Buch „Unknown Legends of Rock’n’Roll“. Sie nehmen ihr erstes Album der neunziger Jahre außerhalb der USA auf und fahren erneut nur wenige Kilometer nach Weilheim, Oberbayern, um in dem mittlerweile international renommierten U-Phon-Studio an ihrem Album „Tel Aviv“ zu arbeiten. Acht Tracks werden in wenigen Tagen live eingespielt. Sechs aus der elektronischen Musik appropriierte Instrumentals treffen auf sechs Songs, die vom klassischen Pop Song-Aufbau weit entfernt sind. Alle Zitate sind kleinteiliger, unterschwelliger denn je bei F.S.K.. Im Juni 1998 lädt John Peel die Band (neben vielen weiteren seiner Lieblingsbands) zum „Meltdown Festival“ in Londons Queen Elisabeth Hall ein. Im Herbst erscheint das Album „Tel Aviv“ auf Sub-Up Records und löst begeisterte Reaktionen aus, landet unter anderem in den Redaktions-Charts von „Spex“. 1999: Ausgedehnte (wie auch die folgenden, von „Spex“ präsentierte) F.S.K.-Tournee durch Deutschland, Österreich und die Schweiz vor einem weitgehend völlig neuen, durch die Musik der 1990er sozialisierten jungen Publikum. Gespielter Remix auf „Das bißchen besser“ EP von Die Sterne (Sony). F.S.K sind weiterhin auf zahlreichen Compilations vertreten (1999 z.B. auf „Pop 2000“, EMI).
 
2000 veröffentlichen F.S.K. das rein instrumentale „X“ Album (ihr zehntes reguläres Album), abermals im U-Phon Studio in Eigenregie produziert. 9 Tracks, die mit Post Rock und Electronics (von Techno und House bis zu Downbeat) korrespondieren. Provisorischer Begriff: Kraut House. Nach wie vor aber alles auf dem regulären Band-Instrumentarium eingespielt. Mario Thaler dreht einen Video Clip zu „Haus der Kunst“. Auch auf der Tournee 2001 wird in erster Linie instrumental performt. 2002 erscheinen F.S.K. logisch auch auf der „Verschwende deine Jugend“ Compilation (Universal).
 
Im Februar 2003 nimmt die Band abermals in Weilheim zehn Tracks auf, die einerseits eine stückweise Rückkehr zum Song markieren (wenngleich auf diesen Stücken ausschließlich Michaela singt), andererseits durch die Einladung des afroamerikanischen Techno-Musikers Anthony ‚Shake’ Shakir aus Detroit, Michigan, mit dem im September noch einmal ins U-Phon Studio gegangen wird, der Phase der Techno-Anverwandlungen im F.S.K.-Repertoire die Krone aufsetzen. Shake (ein musicians’ musician, Autechre z.B. lieben ihn), hat seinen Sampler mitgebracht, spielt bei einigen Tracks dazu, andere bockt er mit seinen Rhythmen gleichsam auf, einen remixt er, einige läßt er unangetastet, findet sie bereits ohne sein Zutun fertig. 2004 erscheint das Resultat bei Disko-B unter dem Titel „First Take Then Shake – F.S.K. Meets Anthony ‚Shake’ Shakir in the Studio“. Themen: Disco, Queerness, quecksilbriger Rhythm & Blues. Artwork von Olaf Nicolai. Plakate hängen bis heute an den Türen der Toiletten in Berlins Hardwax Store. Sehr viel aufgeregte Presse, Album des Monats in „Spex“, sehr präsent in den Polls des Jahres 2004 sowie auf den Playlists von Club DJ’s. Auf der Tournee werden die Stücke ohne Shake, aber mit Shakes Eingriffen umgesetzt. Im September 2004 ein Auftritt bei „Shrinking Cities Music“ im demontierten Berliner Palast der Republik.
 
Im Herbst 2004 lädt John Peel F.S.K. für eine weitere Peel Session nach London ein. Am 26. Oktober stirbt der große Radio-DJ völlig überraschend in Peru. Am Abend vor seiner Beerdigung nimmt die Band in den Maida Vale Studios der BBC vier Songs aus den ersten Jahren ihrer Geschichte auf („Fragen der Philosophie“, „Im Rhythmus der Zeit“, „Move Ahead“ und „Faire le Chicken“). Tags zuvor hat es ein kleines Symposion über F.S.K. an London’s Goldsmiths College (unter Mitwirkung von Angela McRobbie und Kodwo Eshun) gegeben. (Noch einen Tag davor waren sie erneut auf dem „Steirischen Herbst“ eingeladen.) Ein knappes Jahr später, im Oktober 2005, ein triumphaler F.S.K.-Auftritt in Londons ausverkauftem Cargo Club. Auch hier: ein umgewälztes, neues Publikum. F.S.K. spielen und singen Elfriede Jelinek für Elfriede Jelineks vom Bayerischen Rundfunk produziertes Hörspiel „Bambiland“, veröffentlicht auf Intermedium Records.
 
2006 werden F.S.K. vom Frankfurter Institut für Sozialforschung zu einem Kongreß über Bob Dylan nach Frankfurt eingeladen. Mit ihren Versionen von fünf Dylan Songs spielen sie den halben Sendesaal des Hessischen Rundfunks leer (können aber Axel Honneth, Klaus Theweleit und Günter Amendt begeistern). Die FAZ sieht in F.S.K. die Zukunft des Rock’n’Roll.
Das Duo Munk (Betreiber des Münchner Gomma Labels) und der Produzent Mooner machen sich an eine 2-CD-Compilation aus der gesamten F.S.K.-Geschichte, die bei Sub-Up/Disko-B erscheinen wird.
 
2007 veröffentlicht der Suhrkamp Verlag in Frankfurt am Main sämtliche seit 1980 entstandene F.S.K.-Songtexte unter dem Titel „Lob der Kybernetik“. Die Band wechselt zu dem Hamburger Label Buback, wo sie im Spätsommer mit Ted Gaier und Mense Reents von den Goldenen Zitronen (mit denen sie in den 1990er Jahren auf Sub-Up schon einmal Label Mates waren und oft gemeinsam auf der Bühne standen) an den Controls, in deren Art Blakey Studio, ein stilistisch abermals neu ansetzendes Album namens „Freiwillige Selbstkontrolle“ aufnehmen. Abgemischt wird bei Mario Thaler in Weilheim. Bis auf ein Stück sind nun alles wieder Songs, die von Justin, Michaela, Thomas und Wilfried gesungen werden. Ein paar ästhetische Kreise schließen sich auf glamouröse bis lärmtönende Weise, die Errungenschaften des Dancefloor bleiben in den Köpfen und gehen logisch in die Beine, während die Rhythmen in eine Art Stolper-Funk geraten sind. Größter Einfluß: der Cyber R&B aus Virginia Beach und Atlanta. „Spex“ eröffnet ihre dem ersten 2008 erschienenen Heft beiliegende CD mit dem F.S.K. Song „Nokturn“. Sönke Held dreht einen Video Clip zu „Nokturn“. Am 22. Februar 2008 wird das Album ausgeliefert.
Einen Monat später geht die Band auf Tournee.
Box grau
Veranstaltungsphotos
hosted by mur.at
navtop

Suche


navtop

Newsletter abonnieren

email:
name:
passwort:
nochmal:
language: