Episode 2: Das Kind
Von vielfachen Krisen geplagt wendet sich der Kapitalismus an die jüngere Generation.
Der Kapitalismus ist in der Krise, das weiß niemand besser als er selbst. Man spricht viel über ihn, oft nicht sehr positiv. Doch er behauptet von sich, er hätte auch seine guten Seiten. Deswegen wird er aktiv und sucht das Zwiegespräch mit Personen, die ihm vielleicht helfen könnten, seine miserable Lage zu überwinden. In einer Hotelsuite trifft er sich mit einer prominenten Psychoanalytikerin, um über seine Ängste und Gefühle zu sprechen. Aus der Begegnung mit einem Kind im Volksgarten erhofft er sich die Anerkennung, die ihm von den Erwachsenen verwehrt wird. Und in einer Kirche spricht er mit einem Pastoraltheologen über Verführung und Erlösung. Voller Sprachwitz führt Thomas Geiger vor, wie der Kapitalismus sich rechtfertigen würde, wäre er keine Gesellschaftsordnung, sondern eine Privatperson.
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Thomas Geiger (1983, Lörrach, Deutschland) ist ein Künstler, der in seinen Performances und Skulpturen die Überschneidungen von privatem Raum und öffentlicher Sphäre untersucht. Er hinterfragt die Vorstellungen von öffentlicher Kunst und Kunstinstitutionen durch fragmentarische Performances, die das Publikum zur Teilnahme einladen. Er lebt in Wien.
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