Termine 2020 | September
02.09.
Buchpräsentation
debating.society #20
Mi, 02.09., 19:00 Uhr, Saloon, Eintritt frei
Wir Untoten des Kapitals
Über politische Monster und grünen Sozialismus
Mit Raul Zelik
Das Untote scheint sich unserer Gesellschaft zu bemächtigen – "seelenlose Städte", ein Wirtschaftsmodell das das gutes Leben eher zerstört als es zu ermöglichen, und die Rückkehr der faschistischen Monster. Raul Zelik geht der Frage nach, wie diese Entwicklungen zusammenhängen und wie sie sich aufhalten lassen. Bei dieser Suche wendet er sich einer weiteren Untoten zu, die einfach nicht bereit ist zu sterben: der sozialistischen Idee. Ohne einer Stärkung des Gemeineigentums werden weder der ökologische Kollaps noch der drohende Sturz in den Autoritarismus zu verhindern sein. Die vielfältige Krise bedarf eines großen emanzipatorischen Gegenentwurfs. Zelik skizziert, worin ein sozialistisches Projekt bestehen muss und woher die gesellschaftliche Macht kommen soll und kann, um eine derartige Transformation umzusetzen.
"Wer sich Gesellschaftskritik zumuten will, die über Kirchentagsprosa, Elektroautoprämie und Quotenforderungen für Aufsichtsräte hinausgeht, sollte unbedingt Raul Zelik lesen." Martin Eimermacher, DIE ZEIT
Link zum Buch
_
Raul Zelik, 1968, ist Schriftsteller und Politikwissenschaftler und lebt in Berlin. Bis 2013 hatte er eine Professur für internationale Politik an der Universidad Nacional de Colombia inne. Neben seinen Büchern zu Sozialen Bewegungen, Lateinamerika und Spanien, hat er auch mehrere Romane veröffentlicht.
Raul Zelik: Wir Untoten des Kapitals. Über politische Monster und einen grünen Sozialismus, Frankfurt/Main 2020. (Suhrkamp Verlag)
20.09.
Utopie Filmbrunch #2 | in Kooperation mit der Steirischen Gesellschaft für Kulturpolitik und dem Alternativ Referat der ÖH Uni Graz
Black Panther
So, 20.09., 11:00 Uhr, Saloon, Eintritt frei
[Achtung: Die Besucher*innenzahl ist Covid-19-bedingt limitiert und es wird um Voranmeldung unter goenitzer[at]forumstadtpark.at gebeten.]
Besonders die Leinwände der Kinos fungierten in den letzten Jahren als Projektionsflächen für Dystopien. Wir wollen aber die Filme sehen und diskutieren, die etwas anderes zeigen, denn der Film ist als Kunstform besonders dafür geeignet, andere Bilderwelten zu erschaffen und einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
Black Panther
USA 2018, Regie: Ryan Coogler, 135 Min. (DF)
T'Challa kehrt, nachdem sein Vater bei einem Anschlag ums Leben gekommen ist, nach Wakanda zurück, um der neue Black Panther und König des afrikanischen Landes zu werden. Wakanda ist durch einen seltenen Bodenschatz, dem sogenannten „Vibranium“, hochentwickelt, schottet sich aber von der Welt ab. Verschiedene Kräfte versuchen T'Challa vom Thron zu vertreiben und Zugang zum Reichtum des Landes zu bekommen. Der Film ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Er wurde als "Black Utopia" gelesen und als Sinnbild für die Entwicklung des Kontinents ohne die Verwüstungen des Kolonialismus. Im Hinblick auf die Frage, wie diese Gesellschaft organisiert sein könnte, ist der Film jedoch extrem einfallslos, wenn nicht reaktionär, weil er bloß eine weitere technizistische Utopie anbietet und Wakanda patriarchal und feudalistisch organisiert ist. Das tat dem großen Erfolg des Films keinen Abbruch, zeigt aber, wie schwierig es heute zu sein scheint, sich eine gesellschaftliche Ordnung vorzustellen, die ganz anders ist, als die bestehende.
Vorstellung des Films: Leo Kühberger
Während der Filme wird auch Kinderbetreuung angeboten. Bitte um Kontaktaufnahme: goenitzer[at]forumstadtpark.at
_
Dieser Filmbrunch ist Teil der Reihe: "Es könnte anders sein" - Utopisches Denken für das 21. Jahrhundert
Eine Veranstaltungsreihe des Forum Stadtparks in Kooperation mit der Steirischen Gesellschaft für Kulturpolitik und dem Alternativ Referat der ÖH Uni Graz. Mit Dank an die SPÖ Graz.
alle Infos unter: www.konferenzimforum.at
27.09.
Zu Gast im FORUM | Konferenz | Kulturanthropologie, Uni-Graz
HUMANIFESTA! Die offene Akademie für eine Integrative Gesellschaft
So, 27.09., 11:00 Uhr, Saloon, Teilnahme vor Ort nur mit Einladung
Die Universität wird in ihrer Denk-, Forschungs-, Lehr- und Lernfreiheit, die ihr vor dem Hintergrund einer demokratischen Verfassung zugebilligt wird, zunehmend beschnitten. Die Entwicklung der Universitäten verläuft strukturell parallel zu nationalen Politiken und ihren staatlichen Institutionen sowie zu öffentlichen wie privaten Unternehmensführungen. Die Kapitalisierung des Sozialen, des Mentalen und Habituellen führt zu Entmündigungen und Überforderungen der Einzelnen. Es gefährdet die Zukunft der Gesellschaft, die menschen- und naturverträglicher Visionen bedarf. In Krisenzeiten wie diesen ist es die Aufgabe der Geisteswissenschaften, ihre kritisch-reflexive Rolle wahrzunehmen und Fehlentwicklungen entgegen zu steuern. Es steht viel auf dem Spiel.
Die Humanifesta in Graz konzentriert sich nicht nur auf den Projektrückblick und die Analyse der Gegenwart (was war?, was ist?), sondern auch auf den Kick-Off eines Think-Tanks der Critical Humanities, der sich der Entwicklung zeitgemäßer Formen der Erwachsenenbildung widmet (was kommt?). Neben einführenden Keynote-Vorträgen und einer abschließenden „humaniFIESTA!“ stehen drei runde Tische im Zentrum des Events, an denen mit internationalen und lokalen Fachleuten und Studierenden zu den drei Bereichen Universität, Architektur und Kunst sowie Gesellschaft der Zukunft debattiert wird.
Humanifesta ist die Abschlusskonferenz des Erasmus+ Projektes Advancing the Value of Humanities des Instituts für Kulturanthropologie der Uni Graz.
Aufgrund der Conona-Pandemie ist die Zahl der Teilehmer*innen stark begrenzt und eine Teilnahme vor Ort nur mit Einladung möglich.
Sämtliche Beiträge werden nach der Tagung auf dieser Webseite zur Verfügung gestellt: www.valhuman.com/de/humanifesta/graz