Termine 2017 | November
30.10.
16.12
16.12
Leinwandliteraturmagazin
GLORY HOLE #25 - nachrichten von drüben Spezialausgaben von Studierenden der Universität Peking
Mo, 30.10. - Sa, 16.12., Mo – So, von Sonnenuntergang – 01:00 Uhr, öffentlicher Raum beim FORUM STADTPARK
Foto (c): Max Höfler
Seit Mitte 2013 erscheint ein neues Literaturformat im Forum Stadtpark, das literarische Kürzestformen in den öffentlichen Raum spielt: GLORY HOLE – nachrichten von drüben.
Dieses Literaturformat ist ein so genanntes Leinwandliteraturmagazin, das monatlich neu erscheint und jede Nacht auf die Außenleinwand des FORUM STADTPARK projiziert wird. Unter Tags ist die jeweils aktuelle Ausgabe auf einem Bildschirm in einem Fenster neben dem Eingang des FORUM STADTPARK zu sehen. Zur Dokumentation und Nachlese wurde auch im Internet ein Videokanal eingerichtet, auf dem alle bisherigen Ausgaben nachlesbar sind:
www.vimeo.com/channels/gloryhole
Die aktuellen Spezialausgaben entstanden im Rahmen eines Workshops, den Max Höfler mit Studierenden an der Universität Peking abgehalten hat. Mit Texten von Wang Tianyu, Shao Yifan, Zhang Weijie, Fan Kaixin, Ni Zixuan, Wen Shizhe, Yifei Gao, Ruixin Qian, Tongtong Zhang und Yueer Li.
31.10.
03.11
03.11
Radiokunstwerkstattwoche, Präsentation
radia | Glory Hole #25
radia-Werkstatt: Di, 31.10. - Fr, 03.11., 10:00 Uhr, Hauptraum
Präsentation (inkl. Glory Hole): Fr, 03.11., 19:00 Uhr, Hauptraum, Eintritt frei
Mit: Reni Hofmüller, Lale Rodgarkia-Dara, Kathrin Hauk, Max Höfler, u.a.
Radia ist ein internationales Radiokunstnetzwerk, das seit 2005 besteht und gegenwärtig 25 Radiostationen aus 17 verschiedenen Ländern – von Kanada bis Neuseeland – umfasst. In einem Rotationsystem werden wöchentlich 28-minütige Radiosendungen erstellt, die dann auf allen Sendern gespielt werden und in denen die Grenzen zwischen den unterschiedlichen Sprachen mittels Radiokunst überschritten werden. Die Bandbreite der Beiträge reicht hierbei von der Klangkunst, elektronischen Musik und Soundscapes bis hin zu konzeptionellen Hörspielen und Klangpoesie.
Im Forum Stadtpark treffen sich nun vom 31.10 bis 03.11. Soundkünstler, Komponisten, Autoren sowie Radiomacher, experimentieren mit dem Medium Radio und erarbeiten zusammen kurze Radiostücke, die dann am Fr., dem 03.11. im Rahmen einer Live-Radiosendung auch auf Radio Helsinki übertragen werden.
Bei dieser Präsentation werden auch die neuesten Ausgaben des Leinwandliteraturmagazins GLORY HOLE – nachrichten von drüben vorgestellt, die von Studierenden der Universität Peking zusammen mit Max Höfler erarbeitet wurden.
Eine Kooperation von Forum Stadtpark, esc – medien kunst labor, Radio Helsinki und radia
13.11.
Lesung | In Kooperation mit dem Ritter-Verlag
extra spezial – im grünen Mit: .aufzeichnensysteme
Mo, 13.11., 19:30 Uhr, Saloon, Eintritt frei
Foto: .aufzeichnensysteme
Moderation: Stefan Schmitzer
IM GRÜNEN versammelt Serien von zweizeiligen poetischen Gebilden, die aus einem de/konstruktiven Verfahren gewonnen wurden: Es entsteht, was stehen bleibt, pointiert die unter .aufzeichnensysteme firmierend Autorin die Genese ihrer Decollage. Destilliert aus umfangreichen von .aufzeichnensysteme hergestellten (journalartigen) Prosatexten wurde das Material nach seiner Eignung ausgewählt, Potential als Projektionsfläche zu entfalten. Strukturiert nach „datum“, „zeit“, „wasser“ und „luft“ – gleichsam den Richtgrößen für einen Freibadbesuch –, gehen die ausgebreiteten Bruchstücke Allianzen ein, ohne dass bestimmte Begriffe hervorstechen. Nicht nur der unaufgeregte Ton gemahnt an Traditionen fernöstlicher Dichtung. Abgelöst aus ihren Kontexten erzeugen die collagierten Partikel bis ins Äußerste reduzierte Mikroerzählungen. Naturwahrnehmungen, Betrachtungen von Alltagsdingen und reflexive Einsprengsel erscheinen als dialektische Walnusshälften oder als Schalen ohne metaphorischen Kern. Solche Gestaltungsweisen forcieren ein für den Leser gleich inspirierendes wie meditatives Spiel mit Sinnreservoirs opaker Ausgangstexte und neuen Potenzen, die jeweils eigene Erfahrungen wachzurufen vermögen. Mit „im grünen“ entwickelt .aufzeichnensysteme eine fluide Form der Kurzschrift, die Abgründe der Gegenwart nicht durch vorschnelle Sinnstiftung kaschiert, sondern in dichterischer Immanenz erfahrbar macht.
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.aufzeichnensysteme bezeichnet seit 2002 den Arbeitsansatz an der Schnittstelle von schriftlicher, zeichnerischer, technischer, leiblicher Aufnahme und Wiedergabe (sehen / hören / sprechen / fühlen). .aufzeichnensysteme vereint die im Austausch stehenden Disziplinen Literatur, visuelle / Medienkunst, performative und akustische / radiophone Kunst und inszeniert u.a. Schreibmaschinen, Diktaphone und Projektoren als Aufzeichnen-Geräte. Das Aufzeichnen (im Unterschied zur Aufzeichnung) betont die Transitivität und Intermedialität eines Werkes im Zusammenspiel mit seiner Rezeption.
21.11.
Lesung mit Musik | in Kooperation mit dem Ritter-Verlag
extra spezial – Felsenbilder IO Mit: crauss, Thomas Antonic und Michael Fischer
Di, 21.11., 19:30 Uhr, Saloon, Eintritt frei
Foto: Crauss, (c) marvellous
In Vorbereitung einer Weltraum-Oper am 23. und 24.11. in Linz, wird Crauss in Graz die dem Libretto IO (home) zugrundeliegenden Gedichte sowie einen Vorgeschmack auf sein 2018 erscheinendes Buch Die harte Seite Des Himmels vortragen und Texte aus seinem Repertoire gesprochene lieder mitbringen: eine Hitparade der Gefühle zwischen "Choose Life" (Trainspotting) und "I Want To Be Böse" (Eartha Kitt).
Thomas Antonic wird zusammen mit dem Musiker Michael Fischer eine musikalische Lesung aus seinem neuesten Band Flackernde Felsbilder übler Nachtvögel / Flickering Cave Paintings of Noxious Nightbirds generieren. Dieser enthält aus cut-up und anderen Montageverfahren generierte Prosasplitter und verstreut diese entlang einer Dead-Line dies- und jenseitiger Seinszustände. Es sind flimmernde Sprachwelten, in denen Jesus als Geschäftsführer einer Shopping Mall firmiert oder über Nacht das Nachbarhaus verschwindet und ungarischen Grenzsoldaten Platz macht. Thomas Antonic kippt Sätze präzise aus geläufiger Kohärenz: Emergente Wahrnehmungen und Vorstellungen fügen sich mit furiosen Pamphleten und verqueren Lebensweisheiten zu einem rauschhaften Szenarium, das Bewegungen unterschiedlicher Bewusstseinszonen choreographiert.
Obsessiv zieht der Text Schleifen um die „letzten Dinge“: Kaum wo anders erscheinen Erfahrungen von Verschwinden und Verlust, Tod und Auflösung eingängiger ins Sprachspiel verwoben wie in Antonics Short-Cuts. Durchzogen mit Anspielungen und Zitaten v.a. aus transatlantischen Literatur-, Film- und Musikkontexten, formen sich flirrende Visionen aus einer kalten Zwischenwelt zum Pandämonium einer durch medialen Irrsinn und Terrorismus erodierten Zivilisation. Ein Coup poetischer Eskalation.