Schwellengespräche sind eine Methode der künstlerischen Feldforschung. An konkreten öffentlichen Orten, die spezielle Übergänge markieren (wie z.B. unterschiedliche soziale Milieus, Übergänge geographischer Topographien, diverse aneinandergrenzende Besitzverhältnisse...), tritt man ins Gespräch über Gesehenes, Gehörtes, über Wahrnehmungen und Erinnerungen, über Visionen und Wünsche. Diese Schwellengespräche finden mit eingeladenen Gästen statt. Sie werden in Form von Texten, Fotos, Zeichnungen etc. aufgezeichnet.
Beim ersten Schwellengespräch mit Max Höfler und Helmut Steinkellner geht es um die Übergangszone zwischen Park und Innenstadt. Die alte Stadtmauer markiert sehr deutlich die beiden Seiten der Nutzung, die an dieser Stelle historisch gelegen waren. Der heutige Stadtpark war das ehemalige Militärgebiet vor der Befestigungsmauer. Der Name Glacis erinnert daran. Vor einigen Jahren wurde an dieser historisch sehr sensiblen "Stadtkrone" das privatisierte Bauvorhaben «Pfauengarten» gegen starken Protest aus der Zivilbevölkerung (zur Erinnerung: Gründung der Initiative Occupy Stadtpark) umgesetzt und lediglich ein kleiner Durchschlupf durch die Stadtmauer als öffentliche Durchwegung angelegt. In den 80er Jahren war für diesen Platz das sogenannte Trigonmuseum als öffentlicher Kulturbau geplant. Dieses Projekt wurde aus politischen Gründen nicht umgesetzt.
Welche Möglichkeiten hat die Kunst, um auf ihr direktes Umfeld zu reagieren? Wie kann das Forum Stadtpark auf ein Bauvorhaben wie das Pfauengartenprojekt mit künstlerischen Mitteln antworten? Max Höfler aka In Your Face Architects reagiert mit der site-specific Fiction KulturTower Stadtpark, bei der mit Hilfe einer phantasmatischen Verschiebung der gesellschaftliche Kontext, in dem ein solches Bauprojekt eingebettet ist, transparent gemacht werden soll.
Helmut Steinkellner über den Stadtpark: