Grafik: (c) BrandStifter
Heft I von tortuga #3 zum Thema KÖRPER ist fertig. Unter dem Titel KÖRPER wollen wir uns verschiedenen Aspekten der eingesandten Beiträge, die im Rahmen des Tortuga Calls #3 in unserem Postfach landeten in einem offenen Prozess widmen. SCHÖNER als Heft und Veranstaltung ist der erste Output dieser kontinuierlichen Auseinandersetzung.
16:00 – Workshop
WER SAGT WAS SCHÖN IST?
Schönheitsideale und öffentlicher Raum
Kl*Aus – Workshop-Anmeldung:
kl.aus@riseup.net
19:00 – Vortrag
GESCHLECHT GEGEN DEN (SCHLUSS-)STRICH DENKEN
Vergeschlechtlichte Körperbilder im Postnazismus
Carina Klammer
—Details—
Workshop
WER SAGT WAS SCHÖN IST?
Schöhnheitsideale und öffentlicher Raum
Kl*aus | 16:00-18:00
Unaufhörlich prasseln Schönheitsnormen auf uns ein und formen unseren Blick: Von retuschierter, sexualisierter Werbung im öffentlichen Raum, über Apps, die unsere Haut schöner erstrahlen lassen, bis hin zu Hashtags, die zu „Body Challenges“ aufrufen.
Im Workshop wollen wir herrschende Schönheitsideale ausfindig machen. Welche sind für uns offensichtlich und geläufig? Welche sind versteckter? Was machen diese Normen, Vorgaben und Ideale, die sich auch ständig ändern, mit uns? Und natürlich darf folgende Frage nicht fehlen: Wie können wir uns dagegen wehren? Genau hier wollen wir gemeinsam ansetzen, in die Praxis übergehen und kreativ werden.
Teinehmer*innen: Offen für alle, um Anmeldung unter
kl.aus@riseup.net wird gebeten!
Kl*aus steht für Kleister und Austausch.
Kl*aus versteht sich als queer-feministisches Kollektiv für Veranstaltung und Verunstaltung. Der Name des Kollektivs ist eine Anlehnung an die anonyme Gruppe Girl Gangs over Graz.
Mehr Infos:
kleisterundaustausch.noblogs.org
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Vortrag
GESCHLECHT GEGEN DEN (SCHLUSS-)STRICH DENKEN
Vergeschlechtlichte Körperbilder im Postnazismus
Carina Klammer | 19:00
Der Nationalsozialismus sowie sein Danach lassen sich nicht als statische Phasen begreifen. Auch der Körper und dessen Darstellungen erweisen sich in diesem Sinne als Orte, an denen historische Kontinuitäten, Leerstellen sowie Brüche verhandelt werden. Geschichte geht hierbei nicht nur „unter die Haut“, sondern schreibt sich auch in diese ein.
Nicht erst seit dem NS gab es Bestrebungen, die Geschlechterordnung und die „Rassen“-Politik, mittels einer entsprechenden sozialästhetischen Erziehung, in Einklang zu bringen. So galt als problematisch, dass der Mann stets nur das „Echt-Weibliche“ suchen würde (die bestimmten Geschlechtsmerkmale) und sein Geschmack erst in zweiter Linie vom „Rassen“-Typus gefesselt sei. An derartige Diskurse anknüpfend beschrieb Joseph Goebbels den Politiker als Künstler, der es verstehe, die „Rohstoffmasse Mensch“ zum „Volkskörper“ zu formen.
Im Vortrag wird der Frage nachgegangen, wie Männlichkeits- und Weiblichkeitsbilder angesichts von rassistischen und antisemitischen Körperpolitiken nach 1945 fortgesetzt oder reaktualisiert wurden. Die Bildproduktion des NS wird hierbei ebenso Thema sein wie dessen Fort- und Nachwirkungen im visuelle Gedächtnis nach 1945.
Carina Klammer ist Soziologin, Teil der Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit (FIPU) und arbeitet zu den Schwerpunkten Geschlechter- und Rechtsextremismusforschung.
Mehr Infos:
www.fipu.at
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Diese Veranstaltung ist Teil eines Projekts von Tortuga rund um das Thema Körper und wird von der Stadt Graz und dem Bundeskanzleramt Österreich gefördert.
Die Links zur Veranstaltung:
www.facebook.com/events/398129920528544
www.tortuga-zine.net/2017/01/3-koerper-heft-1-release/